Erwartungen – die Schule und die Schüler

Beim Betreten der Schule zieht jeder seine Schuhe aus, denn in der DSI werden Hausschuhe getragen. Das hat nur den Hintergrund, dass möglichst wenig Schmutz herein getragen wird – verbessert aber gleichzeitig das Wohlfühlen.

Die Unterrichtsräume, die Küche und das Büro befinden sich alle in einem Gebäude, die Grundschule im unteren Geschoß, die Mittelstufe im Obergeschoß.
Zum Sportunterricht wird mit dem „Service-Bus“ zu einer externen Sporthalle gefahren und zum Töpfern ebenfalls zu einem nicht weit entfernten Atelier.

Die Schule befindet sich noch im Aufbau, die Eröffnung war einen Monat vor meinem Praktikumsbeginn. Somit ist zu berücksichtigen, dass alle Schüler neu auf die Schule gekommen sind. Die Schwierigkeit hierbei ist, dass sie von sehr unterschiedlichen Schulen aus unterschiedlichen Ländern kommen. Dies spiegelt sich in extremen Unterschieden ihres Bildungsstandes, besonders in den Kernfächern, wieder.
Die DSI hat eine Grundschule, in der jeweils die 1.und 2. , sowie 3. und 4. Klasse gemeinsam unterrichtet werden. Das hat seine Vor- und Nachteile.
Positiv ist, dass dadurch ein klassenübergreifendes Gruppengefühl entstehen kann, das gefördert werden soll.
Negativ dabei ist, dass sich die Grundschullehrerinnen oft überfordert fühlen, besonders in den Kernfächern wie z.B. Mathematik, den Lernstoff getrennt zu vermitteln.

Da ab der 5. Klasse mit deinem Fernschulprogramm (ILS) gearbeitet wird, können die Schüler größtenteils selbständig arbeiten.
Der Lehrkörper ist für Aufsicht und Rückfragen anwesend.

Vor dem Praktikum hatte ich die Vorstellung, dass mich eine interessante Mischung von jungen Menschen erwartet, die zusätzlich noch ganz andere Erfahrungen, Schwierigkeiten und Probleme haben, als Schüler die fest in einem Land leben und dort zur Schule gehen. Ich ging davon aus, dass sie offener im Denken sind, da die meisten von ihnen, in ihren paar Lebensjahren, schon in mehreren Ländern gelebt haben und dadurch auch andere Kulturen kennen gelernt haben.
Als problematisch konnte ich mir vorstellen, dass es unheimlich schwer ist, feste Freundschaften aufzubauen, da vielen auch selbst klar ist, dass sie oft nicht länger als 1-2 Jahre in einem Land – an einer Schule sein werden.
Als besonders schwierig stellte ich es mir vor, keine feste Heimat, kein festes Zuhause zu haben.

Positiv stellte ich mir auf der anderen Seite vor, dass manche Kinder aber genau dadurch die Stärke entwickelt haben könnten, besonders schnell Kontakte zu schließen, ungeachtet sprachlicher Barrieren oder kultureller Unterschiede.

Die Kontaktaufnahme zu den Schülern verlief gut. Ich stellte mich in dem morgendlichen Sitzkreis kurz vor und war die ersten Tage im Unterricht assistierend, helfend anwesend, wobei das erste Kennen lernen von Schülern problemlos von statten ging.
Da ich die erste Praktikantin der Sozialen Arbeit an dieser Schule war, kann ich keinen Vergleich zu vorigen typischen Kontaktaufnahmen ziehen.
Für die Kinder war ich die „Helferin“ und viele kamen von alleine auf mich zu, wenn es Probleme, Streit oder einfach nur Redebedarf gab.

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