Ankara – Auf zur Hochzeit

Nachdem wir uns im Hotel eine Runde ausgeruht haben und Erdal seinen Anzug noch schnell bügeln ließ, geht es auch schon wieder weiter zu einer Frisörin.
Hier sollen mir Haare und Make-Up gemacht werden, da dies alle weiblichen Gäste für Feiern in der Türkei machen, soll auch ich dies heute machen lassen. Nun gut.

Das Desaster beginnt an der Eingangstür, als Erdal mir übersetzte, dass Männer nicht mit hinein dürfen.
Er erklärte noch schnell der Frisörin, dass ich kein übertriebenes Make up möchte.. was hier durchaus an der Tagesordnung steht.
Er verabschiedet sich und ich werde in den hinteren Raum geführt. Alles hat eher eine Wohnzimmer -Atmosphäre und zwei Frauen beginnen sich meiner anzunehmen.
Während die eine mein Haar föhnte und föhnte stand die andere daneben und starrte wie hypnotisiert auf meinen Kopf. Meine Haare waren schon lange trocken, doch es wurde unerbittlich weiter geföhnt – über eine halbe Stunde.
Aber ich dachte, das muss wohl so sein, die wissen schon was sie tun.

Dann begann sie endlich mit dem Make-up. Ich ließ alles mehr oder weniger geschehen, wähnte mich ja – nach wie vor – in guten Händen.
Das Ende vom Lied war, dass ich mir wie ein Clown vor kam. Aber nun gut. Viel Make-up, ist hier der Geschmack. Dann wird´s wohl nicht auffallen.

Weiter ging es dann ab zur Hochzeit. Wir saßen mit den Bräutigam-Eltern an einem Tisch auf dem Präsentierteller. Alle Gäste schauten und schauten: Hallo, ich bin NICHT die Braut. Es war echt anstrengend.
Dann wurden mir am laufenden Band Leute vorgestellt, die alle mehr oder weniger zur Familie gehören.
Ich war total im Arsch nach zwei Stunden und wollte nur noch nach Hause.

Der Hochzeitsablauf war straff durchorganisiert. Das Paar kam herein, direkt auf die Tanzfläche und tanzten ihren Tanz. Dann gab es Essen und anschließend liefen sie von Tisch zu Tisch, um die Gäste zu Begrüßen und die Geschenke einzusammeln. Im Hintergrund wurden türkische Volkslieder gespielt und typische Tänze getanzt. Im Saal wurden Fotos von den Gästen geschossen. Der Saal hatte keine Fenster und war wohl nicht für so viele Gäste ausgelegt, die Luft war schnell verbraucht und dementsprechend oft fand man sich außerhalb des Saales zum Luft schnappen wieder.

Einen Absacker danach noch trinken zu gehen, da waren wir nicht mehr in der Lage zu. Wir fielen nur noch kaputt ins Bett.

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