Wäsche waschen in Malaysia

Heute ist Waschtag. Aber erstmal wollen wir ein tolles Frühstück zu uns nehmen. Direkt neben der Rezeption ist das Restaurant und es quillt über vor Menschen und gestapeltem, dreckigem Geschirr.

Chaos am Buffet
Ein quirrliges, lautes Frühstück hatten wir erwartet aber das… Viele Familien sind gerade im Hotel und der Raum reicht hinten und vorne nicht. Wir hatten sogar am Abend zuvor gedacht, es ist gut, dass die meisten Gäste Asiaten sind. Die kommen bereits nach einer kompletten Stadtbesichtigung zurück, während wir um 10.30 Uhr noch hastig ans Buffet springen, um eine Scheibe Toast und einen Schluck Kaffee zu bekommen.

Aber der Raum ist voll von Asiaten. Keiner sieht aus, als hätte er die Stadtrundfahrt hinter sich gebracht. Es herrscht eine wahre Schlacht am Buffet. Man sitzt gemeinschaftlich an Tischreihen, allerdings sind die paar einzelnen freie Plätze dazwischen offensichtlich die Ablage für benutztes Geschirr. Ich versuche ruhig zu bleiben und schiebe ein Paar Scheiben Toast in den Toaster während ein dickes Kind an die Erdnussbutter ran will. Julia ergattert irgendwie zwei zusammenhängende freie Plätze und benutzte Geschirrtürme konnte sie weiter schieben.

Wie ich an zwei Tassen Kaffee ran gekommen bin, erzähle ich jetzt nicht. Nur soviel: Als ich die zwei Tassen endlich in der Hand hielt, waren Bedienung und ich die einzigen glücklichen Menschen in diesem Augenblick… der völlig überforderte Kellner freute sich riesig, meinen Wunsch erfüllen zu können – wenigstens etwas, was in dem Chaos geklappt hat – und ich war froh über den Kaffee. Jetzt werde ich versuchen, dieses Frühstück mein ganzes Leben lang zu verdrängen.

Wo bitte geht es zur nächsten Wäscherei
Viel mehr Gedanken mache ich mir um meine Unterwäsche. Ich habe nur vier Boxer eingepackt und jetzt habe ich keine mehr. Im Hotel gibt es zwar einen Laundryservice. Aber zu überteuerten Preisen und nach dem Frühstück schon gar nicht. Da wir im chinesisch geprägten Georgetown sind, schießt mir ein Gedanke durch den Kopf: bei Lucky Luke waren die Wäschereien in Händen von Chinesen. Die Kindheit hat einen also doch geprägt und ich mache mir Gedanken, dass ich dieses Frühstück wohl doch nie vergessen werde. Wir gehen los und suchen mit einem Rucksack Dreckswäsche nach einer Wäscherei.

Die erste Wäscherei ist geschlossen, sagt uns ein Mann mit einem langen Nagel am kleinen Finger. Er sagt uns jedoch, dass wir in eine andere Richtung laufen sollen. So schlendern wir an chinesischen, indischen und malayischen Läden vorbei von der Penang Road in die Lebuh Chulia rein. Nach 20 bis 30 Metern in der Lebuh Chulia Nummer 483 sehen wir ein Schild mit der Aufschrift “Maple Leaf Enterprise Laundry Services“. Wir treten ein und ein kleiner Junge mit sauberem Englisch begrüßt uns.  Zwar sieht er aus wie neun Jahre, scheint aber vom Auftreten und Sprechweise deutlich älter zu sein. Vielleicht wurde er zu oft mit hoher Temperatur gewaschen. Er wiegt unsere Wäsche und auf der Waage stehen 3 Kilo. Das kostet uns 13,50 Ringgit für waschen und trocknen. Abholen können wir um 19 Uhr und auch dann bezahlen. Für 3,50 Euro bekommen wir einen Sack Wäsche persilrein gewaschen und können sie am gleichen Tag abholen. Das zeigt wieder einmal, in Asien kann man mit wenig Sachen sauber vereisen.

Erleichtert treten wir wieder an die Lebuh Chulia und beginnen unsere Tour durch Georgetown.

4 Gedanken zu „Wäsche waschen in Malaysia“

  1. Einmal Malaysia und zurück.Davon träume ich.Eure Blogs lesen sich wie ein spannender Roman.Wir verfolgen die Reiseroute mit Spannung weiter.Kommt gesund,munter,glücklich und mit unendlich vielen,schönen Eindrücken zurück.Übrigens:Danke für die Karte.12 Tage war sie unterwegs.LG von TA+OG 😀

  2. @TA+OG : Malaysia ist auf jeden Fall eine Reise wert. Nicht nur eine… 🙂 Man kann ja auch richtig luxuriös mit dem Orient Express von Bangkok über Kuala Lumpur bis nach Singapur fahren. Aber da müssen wir noch ein bisschen sparen. 😉

  3. @Fabian
    Wir haben zwei Rucksäcke von Deuter dabei. Ein Rucksack mit 70 Litern und einen Daypack mit 25 Litern. Den großen hatten wir mit 14 Kilo in Frankfurt aufgegeben. Aber wir haben gespart, was wir nicht unbedingt brauchen. Keine Kosmetika außer ein Stück Seife und Sonnenschutz. Nur ein Strandtuch etc.

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