Yala Nationalpark – Einzigartige Eindrücke (Teil 2)

Wir fahren weiter auf dem Highway durch die Städte Polgahamulla, Tangalla, Ranna an der Stadt Hungama vorbei. In der Nähe dieser Stadt gibt es ein Vogelschutzgebiet – das Kalametiya Bird Sanctuary. Wir fahren jedoch daran vorbei zum Bundala Nationalpark, der gleich hinter der Stadt Hambantota liegt. Der Bundala Nationalpark ist ein Marine-Nationalpark und bietet vielen Vogelarten, insbesondere Wasservögeln, ein Rückzugsgebiet. Zugvögel aus aller Welt kommen hierher und verbringen den Winter. Wir bemerken schnell, dass das fast 3300 Hektar große Gebiet, von der Größe vergleichbar mit der Ostfriesischen Insel Borkum, eine eigene Tour wert wäre. Wir steigen in den Bus und fahren weiter in Richtung Yala Nationalpark. Jede weitere Stadt gleicht der Anderen. Überall riesige Schilder mit Werbung für Mobiltelefone. Es scheint so, dass das Handy das einzige ist, was beworben werden muss. Zwischendrin sind Wälder und Natur und man erkennt nur daran, dass man wieder eine weitere Stadt passiert. Ab und an kommt das Meer wieder zum Vorschein und ermöglicht uns wieder den weiten Blick hinaus. Nichts, kein Stückchen Land liegt zwischen uns und der Arktis, denke ich mir. Werde aber sehr schnell von der All-Inclusive-Herde in das Transportgefäß zurückgeholt. Beschwerden sich über das Essen im Hotel und über die Anderen, die ja sich die Teller auf dem Buffet voll packen. Seltsam, denke ich mir beim Anblick dieser Bändchen-Träger: Alle, die sich mit dieser Diskussion entladen, sind Fett, aber nur im Urlaub werden die Teller nicht vollgepackt… Ja, ja… Zu Hause ist es ja doch am schönsten. Die nächste Station ist der Maskenverkauf. Das ist der erste Stopp, bei dem es darum geht, den Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen.

Die Singalesen wissen nur zu gut, wie man einer Kalkfresse eine wunderschöne, ja ursprüngliche Fassade des Lebens auf Sri Lanka bieten kann. Vorhang auf für den Maskenverkauf, die Freakshow kann beginnen. Der erste Protagonist ist der Guide. Er erzählt vieles über die Maskenkunst von Sri Lanka. Und dabei dürfen wir einem alten Mann zusehen, wie er an einem Stück Holz Stück für Stück etwas abhobelt. Anschließend kommt noch ein weiterer Schauspieler daher. Er ist kein Profi. Das merkt man sofort, denn er pfuscht dem Alten mit weißem Oberlippenbart ins Handwerk, in dem er eine Pfeile in die Hand nimmt und beginnt an irgendeiner Stelle zu pfeilen. Der Guide scheint ein Improvisationstalent zu sein, denn als die fragenden Blicke auf ihn geworfen werden, sagt er: „Es sind viele, viele Menschen nötig, um eine Maske herzustellen. Alles arme Menschen, die sich mit Masken Geld verdienen. Alle Masken hier werden von den Menschen direkt verkauft. Ohne Zwischenhändler. Ganz günstig.“ Und jetzt geht es zum Verkauf. Der letzte Vorhang scheint zu fallen. Wir watscheln hin und schauen uns die Masken im Verkaufsraum an. Es sind wirklich tolle Teile dabei. Viele ohne Farbe und einige bemalt mit kräftigen Farben. Wenn man durch den Laden läuft, wird einem schnell klar, dass das, was hier gezeigt wird, wirklich gutes Handwerk ist. Ich hätte gedacht, dass diese Masken keine handwerklichen Produkte sind. Aber den Masken sieht man es deutlich an, dass es die geschnitzt wurden. Ich mache den ultimativen Test und frage den gelangweilten Verkäufer, ob er von einer Maske zwei oder drei hätte. Nein, hat er nicht. Test bestanden. Wenigstens ist das keine Lüge, denke ich mir und hoffe, dass ich damit richtig liege. Und an jeder Maske ist ein Preisschild dran. Ich kann es mir nicht verkneifen, auf ein Preisschild zu schauen und siehe da: knapp 50 Euro für eine kleine Maske. „Greifen Sie zu, die sind sehr günstig und sehr gute Qualität. Beste von ganz Sri Lanka.“, haucht mir der Guide ins Ohr.

Ich laufe aber weiter. Zum Schauspielen hat es bei mir dann doch nicht mehr gereicht. Eine ältere Dame kauft sich dann noch eine Maske und schon geht es weiter. Scheint sich für alle beteiligten gelohnt zu haben. Man kann sagen, es war eine Win-Win-Situation. Ich habe auch was gelernt. Nächste Station: Mittagessen.

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